Zwischen 1873 und 1876 entstand in der Peterstraße die katholische Pfarrkirche St. Peter. Die Übereinstimmung von Kirchen- und Straßenname ist zufällig, verdankt die Straße ihre Benennung doch nicht dem Apostel, sondern dem Oldenburger Herzog Peter Friedrich Ludwig (1755-1829).

Der Neubau ersetzte die zu klein gewordene erste nachreformatorische kath. Kirche Oldenburgs am Julius-Mosen-Platz unter gleichem Patrozinium.

Die Westansicht von St. Peter wird dominiert durch den vorgestellten  eingezogenen  Vierkantturm mit kleinem seitlichem Treppenturm.

Der achteckige Spitzhelm datiert aus dem Jahr 1973 und ersetzt den deutlich höheren Helm, der bei einem Orkan am 13. November 1972 auf das Kirchendach stürzte. St. Peter ist eine neogotische Hallenkirche aus Ziegeln und Sandstein mit vierjochigem Schiff und polygonalem Chor.  Ihr Entwurf geht auf den Architekten  Johann Bernhard Hensen aus Sögel zurück, die Ausführung des Bauplans übernahm nach Hensens Tod, (1870) der Osnabrücker Architekt Franz Xaver Lütz, vor Ort unterstützt durch den Oldenburger Architekten Heinrich Früstück d. Ä.

Über das dreischiffige Langhaus spannt sich ein Kreuzrippengewölbe. Kantonierte Pfeiler tren-nen das Mittelschiff von den schmalen Seiten- schiffen. Nach Osten schließt sich ein Risalitquer-haus mit Bündelpfeilern und Sternrippengewölbe an. Die Maßwerkfenster des Langhauses sind dreiteilig, die des Querhauses auf vier Bahnen erweitert.

Der Chor ist zweijochig und hat einen 5/8-Schluss. Seitlich finden  sich offene,  ebenfalls zweijochige Nebenchöre mit glattem Schluss.

Der zentral platzierte Zelebrationsaltar – darin  Reliquien der Brüder Ewalde – stammt aus

dem Jahr 1971. Dahinter präsentiert sich der gut 6m hohe neogotische Hochaltar aus Sandstein des Lohner Bildhauers Heinrich Benker mit schönem Gesprenge (aufgestellt 13. Juni 1885).

Mittig über der Mensa befindet sich der Taberna- kel, darüber eine Ädikula mit Kreuz, flankiert von Nischenskulpturen:  Während auf  der linken  Seite die Hl. Elisabeth von Thüringen (mit Rosen in ihrer Schürze) und vermutlich die Hl. Katharina von Alexandrien (mit Buch und Palmzweig) zu sehen sind, befinden sich rechts Thomas von Aquin (in Mönchskutte und mit Buch) sowie der Hl. Liudger, erster Bischof von Münster (mit Kirche und Gans). Auf jeder Seite vermittelt ein Engel von den Heiligen zum Kreuz.
Die Chorverglasung, die auf der Grundlage der neogotischen Originale in den 1950er Jahren erneuert wurde, ist mit Ausnahme des Mittelachsenfensters, das die Apostel Petrus und Paulus zeigt, ornamental gehalten.

Von besonderem Interesse sind die Maßwerk- fenster in  Lang- und Querhaus  (entstanden

1901-15; in den Jahren  1986-89 restauriert  und schutzverglast).  Dabei handelt es  sich um einen qualitätsvollen 12teiligen Zyklus, der im Wesentli- chen auf Victor von der Forst, Münster, zurückgeht. Während – beginnend im Nordwesten – die ersten drei Fenster Szenen aus dem Alten Testament aufgreifen (Vertreibung aus dem Paradies,  Paschamahl, Eherne Schlange), beziehen sich die weiteren Darstellungen auf das Neue Testament,  bzw. die Lebens-  und Leidens- geschichte  Christi.  So sind an der Nordwand die Verkündigung an Maria und die Begegnung von Maria und Elisabeth gegeben. Im nördl. Querhausfenster ist die Geburt Christi dargestellt, im südl. die Anbetung der Könige.  Es folgen von Ost nach West: Flucht nach Ägypten, der 12jähr-ige Jesus im Tempel, Jesus segnet die Kinder, Jesus am Ölberg und schließlich die Kreuzigung.

Zu den weiteren  Ausstattungsstücken  von St. Peter  gehören der neogotische Kreuzweg der Münsteraner Firma Schöningh (1878), gemalt in Öl auf Kupfer, die Pfeilerfiguren am Chorbogen (Maria mit dem Christuskind und Josef mit Lilie und Säge), das Taufbecken sowie die farbig gefasste Pieta in der linken bzw. rechten Seitenkapelle. 

Eine ebenfalls vom  Lohner Bildhauer Heinrich Benker stammende  Kanzel mit fünf Kanzelfiguren (installiert 1878 bzw. 1885) wurde 1970 aus der Kirche entfernt; aus dem Jahr stammt auch das derzeitige Kirchengestühl.

Die Orgel wurde 1994 vom Orgelbauer Siegfried Sauer, Höxter, auf 42 Register erweitert. In ihrem Ursprung geht sie zurück auf einen Bau von Egert-Feith.

„Für die Menschen da sein  und Gott zur Sprache bringen.“

Im Oktober 2008 hat unter diesem Motto das FORUM St. Peter seine pastorale Arbeit aufgenommen.
Das Anliegen dieses Cityseelsorge-Projektes ist es, als offene und einladende Kirche in der Stadt präsent zu sein und durch ein vielfältiges Programm die Menschen zum Nachdenken über Ihren Glauben zu führen.

So heißen wir Sie herzlich willkommen!

 

Diese geschichtliche Zusammenfassung ist auch als Flyer erhältlich.
Sprechen Sie uns gerne an.