3.3.2024

Zu voll oder zu leer? 

 Es gibt in meinem Leben immer wieder Phasen, in denen ich merke, dass mein Energiehaushalt durchaus ein kritisches Level erreicht hat. Da ist dann entsprechend Auftanken angesagt und das gelingt mir glücklicherweise meist recht gut. 

In solchen Phasen mache ich eine sehr ambivalente Erfahrung: Ich fühle mich zugleich zu voll und zu leer. Zu voll bin ich dann an To Dos, an Gedanken, an Anspannung und an Gefühlen. Zu leer bin ich aber auch. Nicht nur an Energie, sondern vielmehr am Gefühl dafür, dass das, was ich tue, wirklich relevant und wichtig ist. Da rutsche ich dann ehrlicherweise trotz hohem Stresspegel, der mich angespannt und auch funktionstüchtig hält, in die Resignation und Frustration. 

Bin ich dann zu voll oder zu leer? Wahrscheinlich ist beides der Fall. Der richtige Umgang mit den Ambivalenzen unseres Lebens liegt vermutlich in der Akzeptanz deren Ambiguität, also deren Vieldeutigkeit. Vieldeutigkeit macht solche Phasen im Leben nicht weniger herausfordernd. Zugleich führt sie aber auch dazu, solche Phasen überhaupt erkennen und reflektieren zu können, was den Umgang mit solcher Herausforderung wiederum erleichtert. Und das ist dann erneut – nun ja – ambivalent! 

Wie geht es Ihnen nun nach dem Lesen dieser Gedanken? Ist auch Ihr Kopf zu voll oder inzwischen zu leer? 

Herzliche Grüße aus dem Forum St. Peter

Benedikt Feldhaus